Title Image

Geschichte

Unsere Geschichte

Das Nordoff-Robbins Zentrum Witten ist nach den Musiktherapie-Pionieren Paul Nordoff und Clive Robbins benannt. Schon vor seiner musiktherapeutischen Tätigkeit begegnet Paul Nordoff dem Unternehmer Hans Voith, der ihn zeitlebens unterstützt und fördert. Nordoff konzertiert als junger Pianist im Haus der Familie Voith in Heidenheim und die Familie bleibt ihm während seiner gesamten Lebenszeit verbunden. Diese von Hans Voith gestiftete Verbindung sollte in der gesamten Entwicklung der Nordoff-Robbins Musiktherapie in Deutschland immer wieder wichtige Impulse geben:

Begegnen sich der amerikanische Komponist Paul Nordoff und der englische Sonderpädagoge Clive Robbins. Gemeinsam entwickeln sie den Arbeitsansatz der Kunst der Musik als Therapie mit dessen Hilfe sie Zugänge zu Kindern finden, die mit erworbenen oder angeborenen Behinderungen leben.

Vertiefen und verfeinern sie ihre Erkenntnisse und Zugänge. Ihre Praxisprojekte führen sie neben Amerika nach England, in die skandinavischen Länder und nach Deutschland.

Das 1965 erstveröffentlichte Buch »Music as Therapy for the handicapped child« entsteht durch die Unterstützung der Familie Voith und wird später auch ins Deutsche übersetzt. Es erscheint unter dem Titel »Musik als Therapie für behinderte Kinder«

 

Entsteht in England eine erste Abteilung für Musiktherapie im Goldie Leigh Krankenhaus. Die Kolleginnen Sibyl Beresford-Peirse und Julianne Cartwright setzen hier die Impulse fort, die sie selber in Kursen mit Nordoff und Robbins erhalten haben.

Überträgt Julienne Cartwright den mit Kindern entwickelten Ansatz auf erwachsene Menschen mit Behinderungen.

Initiiert und organisiert Sybil Beresford-Peirse einen ersten Ausbildungsgang in London und verpflichtet Paul Nordoff und Clive Robbins als Lehrende.

Wird in England eine Nordoff-Robbins Foundation gegründet, um Ausbildung, Praxis und Forschung zu ermöglichen. Sie wird 1980 als registered charity anerkannt.

verstirbt Paul Nordoff am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke in Deutschland.

Im gleichen Jahr erscheint in englischer Sprache das Buch »Creative Music Therapy«, das unter dem Titel »Schöpferische Musiktherapie« auch in deutscher Sprache verlegt wird. Auch dieses Buch entstand mit Unterstützung von Hans und Lore Voith, sowie durch das Engagement des Verlegers Rudolf Augstein.

(Quelle: Creative Music Therapy 1977, S XVII)

Für die weiteren Entwicklungen in Großbritannien verweisen wir auf die Website unseres Londoner Schwesterinstitutes  und beschränken uns hier auf die Entwicklungen in Deutschland.

wurde von Konrad Schily, der Paul Nordoff und Clive Robbins im Hause der Familie Voith begegnet war, ein Mentorenkurs für Musiktherapie am Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke eingerichtet. Eine der Ideen war, durch ein internationales Team von Lehrenden unterschiedliche Strömungen der Musiktherapie zu vereinen und umfassend ausgebildete Mentoren heranzubilden, die später selber als Ausbilder tätig werden könnten.

Absolventen dieses Kurses leiteten die Musiktherapieausbildungen in Münster, Berlin, Hamburg oder waren und sind an ausländischen Hochschulen aktiv, etwa an der New York University oder der Hochschule Aalborg in Dänemark.

In Folge des Mentorenkurses entstand am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke eine Musiktherapieabteilung. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übertrugen die Arbeit von Nordoff und Robbins in zahlreiche weitere klinische Anwendungsbereiche, die Psychiatrie, die Neurologie, die psychosomatische Medizin, die Rehabilitation von Querschnittbetroffenen oder neurochirurgisch versorgter Patienten, sowie in die Intensivmedizin, die Neonatologie und die Palliativmedizin. 

entsteht während des noch laufenden Mentorenkurses an der Musikhochschule Rheinland (Institut Aachen) ein Modellstudiengang. Mit der Genehmigung der Universität Witten/Herdecke als Hochschule in privater Trägerschaft wird er dort im Rahmen der medizinischen Fakultät weitergeführt.

genehmigt der damalige Wissenschaftsminister und spätere Bundespräsident Johannes Rau den Studiengang Musiktherapie an der Universität Witten/Herdecke. Im Buch ‚Bruder Johannes, Herausforderer Rau‘ (1987) beschreibt er die Gründung der Universität und das Schaffen des Berufsbildes des Musiktherapeuten als wesentliche Entscheidungen seines politischen Lebens (vgl S 105).

übernimmt Lutz Neugebauer (zunächst gemeinsam mit Dagmar Gustorff) von den Vorgängerinnen Merete Birkebaek und Ulrike Winter die Institutsleitung.

regt er die Gründung einer Deutschen Stiftung zur Förderung der Nordoff-Robbins Musiktherapie an. Durch diese Stiftung fördert er nicht nur die Entwicklung in Deutschland sondern auch die fruchtbare grenzüberschreitende Kooperation vor allem in der Ausbildung und Wissenschaft maßgeblich.

gründen David Aldridge und Lutz Neugebauer das Nordoff-Robbins Zentrum Witten, das seither die Praxis und die wissenschaftliche Arbeit weiterführt. In seinem Aufbau wird das Zentrum von der Aktion Mensch und der Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein Westfalen gefördert. Bei der Eröffnung lobt der damalige Geschäftsführer der Stiftung Wohlfahrtspflege die Antragstellung und die Umsetzung der Planung als besonders effizient und beispielgebend.

in dem das Institut von der Universität aus finanziell-strategischen Überlegungen geschlossen werden muss, werden hier annähernd 100 Musiker zu Musiktherapeuten ausgebildet und entwickeln bis heute die Arbeit von Paul Nordoff und Clive Robbins weiter. Mehr als 40 ausgebildete Musik- oder Kunsttherapeuten promovieren am Lehrstuhl für qualitative Forschung, der durch Prof. David Aldridge besetzt war.

ist das Nordoff-Robbins Zentrum im Rahmen der Kulturhauptstadt ein Referenzzentrum für die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen und realisiert zusammen mit dem DAY OF SONG das Format TEIL-HABEN-MIT-SINGEN.

engagiert sich das Zentrum um die Umsetzung der UN Konvention zur Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderungen. Besondere Schwerpunkte sind dabei die Implementierung musiktherapeutischen Angebote in Schulen und die Anerkennung der Musiktherapie als erstattungsfähige Leistung der Krankenkassen. 

nimmt Lutz Neugebauer an dem von ihm mit-angeregten runden Tisch zur Musiktherapie teil, von dem weitere berufs- und gesellschaftspolitische Initiativen ausgehen.

kommen am Nordoff-Robbins Zentrum die Leiter staatlicher und privater Musiktherapieausbildungen zusammen. In diesem ersten Treffen des später so genannten Wittener Prozesses vereinbaren sie Kriterien, die die Ausbildungsstandards aller Musiktherapieausbildungen vergleichbar werden lassen und den Absolventen der in der AMA oder SAMT organisierten Ausbildungen einen Zugang zur Zertifizierung der DMTG ermöglicht.

wird Lutz Neugebauer mit dem ECHO in der Kategorie soziales Engagement geehrt

beginnt er Gespräche mit dem Gemeinsamen  Bundesausschuss der Ausschuss der Ärzte und Krankenkassen g-BA

koordinieren Neugebauer und Aldridge den Kommentierungsprozess zu HTA Bericht »Musiktherapie bei Krebserkrankungen« des IQWiG in dessen Folge Gespräche mit den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, sowie den unabhängigen Vorsitzenden des g-BA und dem Bundesgesundheitsminister stehen.

Im gleichen Jahr wird Till Brönner für sein dauerhaftes Engagement für unsere Einrichtung mit dem Verdienstorden das Landes NRW ausgezeichnet.

In seiner Foto-Ausstellung „Melting Pott“ ist das Nordoff/Robbins Zentrum prominent vertreten.

findet ein zweites Experten-Treffen des Wittener Prozesses statt, in dem die Einigung der Musiktherapie auf die Ausbildungs- und Studiengänge der Künstlerischen Therapien übertragen werden kann. 

Im Rahmen des europäischen Tages der Musiktherapie wird ein Charity Song veröffentlicht der von allen Verbändern der European Music Therapy Committee genutzt wird.

wird Angela Voith – unter anderem für Ihr dauerhaftes Engagement zu Gunsten der Nordoff-Robbins Musiktherapie –  mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.